Analoges vs. digitales Oszilloskop – Hier erfährst du die Unterschiede

Wir stellen vom Oszilloskop Ratgeber dir analoge und digitale Geräte vor und erklären ihren Aufbau, ihre Funktionsweise und die Vor- und Nachteile.

Analogoszilloskop und Digitaloszilloskop – Was ist das und was gibt es noch?

Für die Messung und Analyse unterschiedlichster elektrotechnischer Signale haben sich Oszilloskope seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts durchgesetzt – damals noch unter der Bezeichnung Galvanometer. Das Wort Oszilloskop setzt sich aus dem altgriechischen skopein (betrachten) und dem lateinischen oscillare (schaukeln) zusammen. Hochfrequente elektrische Signale von Fernseher, Radios und Computern werden mit diesen Geräten leicht sichtbar gemacht und inzwischen haben die digitalen Oszilloskope annähernd vollständig die analoge Variante vom Markt abgelöst. Weitere Typen von Oszilloskopen sind: CCD-Oszilloskop, Mixed-Signal-Oszilloskop oder der etwas speziellere Waveformmonitor (WFM) aus dem Bereich der Videotechnik.

Aufbau und Funktionsweise

Braunsche Röhre
Analoge Oszilloskope basieren auf den physikalischen Gesetzen der Kathodenstrahlröhre. Quelle: Wikipedia

Analoge Oszilloskope arbeiten mit einer klassischen Kathodenstrahlröhre, wohingegen digitale Geräte mit LDC-Technologie funktionieren. Bei digitalen Oszilloskopen kommt es daher unter Umständen vor, dass die Anzeige größer ausfällt oder sogar farbig ist. Für moderne Digitaloszilloskope ist solch eine Darstellung für die bessere Unterscheidung der Kanäle kein Problem mehr.

Da mit einem Oszilloskop vor allem der zeitliche Spannungsverlauf von Interesse ist, zeigen sowohl analoge als auch digitale Geräte einerseits das Spannungssignal an, andererseits aber auch den elektrischen Strom, die Frequenz, Phasenverschiebungen, Durchgangskennlinien oder Impulsdiagramme. Digitale Speicheroszilloskope verfügen zudem über die Funktionen Pre-Triggerung, Analysesoftware für diverse Werte, Mittelwertbildung, mathematische Funktionen sowie Frequenzspektren, Statistiken und Histogrammen. Des Weiteren kann beim digitalen Speicheroszilloskop (DSO) die Ansicht leicht vergrößert werden. Scrollen ist ebenso möglich.

Vor- und Nachteile vom Analogoszilloskop

Aufgrund der verbauten Kathodenstrahlröhre zeigt sich hier auch schnell der Nachteil eines analogen Gerätes: Orthogonalfehler, Randunschärfe, Kissenfehler sowie Unlinearitäten gelten als klassische Nachteile. Hinzu kommt die Größe des Gerätes.

Vor- und Nachteile vom Digitaloszilloskop

Digitale Oszilloskope verfügen über vielfältige Darstellungsmöglichkeiten, Zoomstufen und Vergleichsfunktionen
Digitale Oszilloskope verfügen über vielfältige Darstellungsmöglichkeiten, Zoomstufen und Vergleichsfunktionen

Das digitale Speicheroszilloskop (kurz DSO genannt) bietet einige Vorzüge mehr. Es ist wesentlich kleiner gebaut, bedarf nicht länger einer unwirtschaftlichen Kathodenstrahlröhre, sondern arbeitet energieeffizient mit LCD-Technologie, und die Anzeige der Messdaten erfolgt präziser und besser. Nicht zuletzt überzeugen schnellere Prozessoren bei diesen Geräten. Zudem arbeiten moderne Digitaloszilloskope mit umfangreicheren Funktionen zur Signalanalyse, was sie unbestreitbar leistungsstark macht.

Analog oder digital – Für welche Zwecke eignet sich welches Oszilloskop?

DSOs eignen sich heutzutage optimal für hochfrequente Signale. Mit diesen Geräten können umfangreichere Funktionen, Signale und Frequenzen effektiv aufgezeichnet, abgespeichert und analysiert werden. Ein Analogoszilloskop speichert das Bild anstatt des Signals auf der Röhre, was bei DSOs längst nicht der Fall ist.


Unsere Empfehlungen

Wir haben dir im Folgenden aus unseren ausführlichen Produktvorstellungen drei empfehlenswerte Oszilloskope zusammengestellt – sowohl analog als auch digital:

Hantek 6022BE Digital Oszilloskop
  • Für Elektronik-Bastler und kleine Reparaturen
  • Bandbreite: 20MHz
  • Displaygröße: -
  • Vertikale Skalierung: 20mV – 5V/div (x1 Tastkopf), 200mV – 50V/div (x10 Tastkopf), 2V – 500V/div (x100 Tastkopf), 20V ~ 5KV/div (x1000 Tastkopf)
  • Eingangsimpedanz: 1 Mega-Ohm
  • Abtastrate:bis 48MSa/s
  • Gewicht: ca. 780g
Siglent Technologies SDS1202X-E
  • Das funktionsreiche Oszilloskop für Heimanwender
  • Bandbreite: 200MHz
  • Displaygröße: 7 Zoll (800×480)
  • Vertikale Skalierung: 500 UV/Div
  • Eingangsimpedanz: 1 Mega-Ohm
  • Abtastrate:1x 1GSA/s, 2x 500MSA
  • Gewicht: 3,5 kg
Rigol DS1052E Oszilloskop
  • Gute technische Werte zu einem vernünftigen Preis
  • Bandbreite: 50MHz
  • Displaygröße: 5,7 Zoll LCD Display (320 x 234 Pixel)
  • Vertikale Skalierung: 2 mV ‑ 10 V/div
  • Eingangsimpedanz: 1 Mega-Ohm
  • Abtastrate: 500 MSa/s
  • Gewicht: 2,4kg

Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Chris

Oszilloskope sind aus der heutigen Elektrotechnik mit ihren vielfältigen Einsatzzwecken nicht mehr wegzudenken. Und dennoch sind sie für viele ein rotes Tuch und vermeintlich zu kompliziert. Auch ich stand anfangs vor großen Fragezeichen und habe mit zwei befreundeten Elektrikern das Thema in diesen Ratgeber über 5 Jahre lang ausführlich aufgerollt und beleuchtet. Um dir schnell und einfach Antworten auf die brennendsten Fragen zu geben und passende Kaufempfehlungen zu erteilen.