Der Sinn des Oszilloskops ist die (grafische) Darstellung einer zeitlich veränderlichen Spannung. Das können z. B. in der Hochfrequenztechnik extrem rasche Spannungswechsel bis in den Mega-Hertz-Bereich sein. Oder man möchte die Pulsform des schlagenden Herzens mit Spannungsänderungen im Sekundenbereich genau bewerten, auch das Elektrokardiogramm (EKG) ist prinzipiell gut mit einem Oszilloskop darstellbar.
Das Multimeter
Das Multimeter wurde ebenfalls zu messtechnischen Zwecken (in der Elektronik) entwickelt. In erster Linie wird es aber dafür eingesetzt, konstante Spannungen zu erfassen z. B. einer Batterie, einigermaßen konstante Ströme zur Abschätzung des Energieverbrauchs eines Bauteils oder eines Haushaltsgerätes oder auch Ohm’sche Widerstände eines elektrischen Verbrauchers zu messen, indem das Multimeter aktiv eine kleine elektrische Spannung in den Schaltkreis einspeist.
Das Multimeter ist als Mehrzweckmessinstrument so ausgelegt, und das gilt auch für alte analoge Spulenzeigergeräte, dass es die Effektivspannung eines regelmäßigen Wechselstroms anzeigen kann. Selbstverständlich ist es möglich, ein Multimeter z. B. an ein EKG anzuschließen, aber was hat man davon? Entweder sieht man dann in der LCD-Anzeige rennende Zahlenwerte, die sich permanent ändern und nicht ablesbar sind, oder das alte Zeigerinstrument schlägt wild hin und her aus, in aller Regel durch die Trägheit der Anzeige auch noch deutlich phasenverschoben.
Anders ausgedrückt: Bei der Art der Messung versteht jeder Techniker oder Ingenieur von selbst, welches Messmodul im jeweiligen Fall eindeutig besser geeignet ist. Daher muss heute jede Elektronikwerkstatt sowohl mit einem Multimeter als auch mit einem Oszilloskop ausgestattet sein.
Moderne Multimeter der gehobenen Preisklasse enthalten einen „kleinen“ Digitalisierer, d. h., sie können die Messwerte in ein digitales Format umwandeln und via serieller oder USB-Schnittstelle (ggf. auch Blue Touth) an einen PC (Laptop) übertragen. Die Softwarebranche bietet eine quasi unendliche Zahl von Grafikprogrammen an, um einen sogenannten Trace-Monitor darzustellen. Entsprechende Programme werden auch vom Hersteller des Multimeters zur Verfügung gestellt.
Da fragt man sich letztendlich, wozu brauche ich dann noch ein Oszilloskop? Mit dieser Frage schließt sich der Kreis wieder zum Anfang des Artikels. In der Hochfrequenztechnik kann man mit einem Multimeter nicht viel anfangen. Das liegt an der qualitativen Beschränkung der Digitalisierer in modernen Multimetern, die ihre Messdaten kaum schneller als mit 10 Hz erfassen und in digitale Form umsetzen können. Hier ist eindeutig die Wahl eines Oszilloskopes die Bessere.
Ergo lässt sich zusammenfassen, dass ein Multimeter eben doch eher für den „Gleichstromfall“ gedacht ist. Das Oszilloskop erfasst alle veränderlichen Prozesse (auch wenn diese sehr schnell „flimmern“) und visualisiert sie mit Zeitbezug in einem Graphen.
Unsere Empfehlungen für Multimeter
Wenn du Gleichspannung oder einfache sinusförmige Wechselspannungen mit einem Multimeter erfassen möchtest, können wir dir folgende Geräte empfehlen: